Es war einmal ein Dornröschen, das schlief hundert Jahre. Dann kam ein Prinz und küsste es wach. Da musste er es heiraten.
Archiv für den Monat September 2009
Mondgesicht
Mein Mond kommt übern Berg und schaut mich an
Ein Dunkel ändert seinen Sinn, die Wolken leuchten.
Kühl, silbern, kostbar übern Himmel hin
Verteilt das Sternenlicht sein zwinkerndes Gerätsel.
Kometen zieh’n und Schnuppen durch die Träume.
Kein Wunsch bleibt ungewünscht in dieser Nacht.
In diesen Fernen schwinden alle Nöte
In diesen Fernen stirbt uns nichts und nie
Erwacht ein Wesen uns die Welt zu lösen
In Glück und Räusche fleischlicher Begierde.
So trösten sie uns über den Verlust
Und den Verzicht und die versagten Wünsche
So oft wir wollen, und das ist zu oft
Um nicht des Universums letzten Winkel
Ganz zu erfüllen mit der Welt, von uns erhofft.
Komm, lieber Mond, eh alle Zukunft schwindet
Verstopft von unerfüllbarem Begehren
Du steinern klagendes Gesicht, komm, sieh mich an
Du sollst heut Nacht mich wieder hoffen lehren.
Im Osten nix Neues
Viele Wählerstimmen für die Linkspartei mit den Genossen Lafongysi an der Doppelzungenspitze: der Ruin der SPD ist fast vollkommen.
1990 erklärte mir ein Berliner SPD-Funktionär in stolzer Selbstgewissheit: Um die PDS müssen wir uns nicht kümmern, die ist politisch tot”
Werden wir noch die Vereinigung linkslinks mit Frau Nahles und Frau Wagenknecht als Siegesgöttinnen erleben? Große Zeiten.
Pleite als Hoffnung
Wenn wir der heutigen Meldung in der FAZ trauen dürfen, ist „ISHMASCH“ – eine berühmte russische Waffenschmiede – demnächst pleite. Sie wurde berühmt, weil sie Michail Kalaschnikows Sturmgewehr AK 47 massenhaft herstellte und weltweit vertrieb. Dass heute schätzungsweise fast 100 Millionen dieser Mordinstrumente unterwegs sind, ist freilich auch den zahllosen Lizenz- und Nachbauten zuzuschreiben, die von China bis zur DDR gefertigt wurden. Mehr Tote als alle Atombomben haben die „Kalaschnikows“ gefordert. Der Erfinder wird im November 90; ein Feature in SWR 2 „Wissen“ befasst sich mit der Waffe, ihrer deutschen Vorgeschichte und den Bemühungen, den weltweiten Handel mit solchen Mordinstrumenten zu begrenzen.
Wie die Stasi im Westen agierte
Am 25.März gab es in „blog.Literaturwelt“ einen Artikel zu Susanne Schädlichs „Immer wieder Dezember“. Die Rezension dazu (gestern in der SWR 2 „Buchkritik“ ausgestrahlt) gibt es jetzt auch zum Anhören und Download.
In SWR 2 „Leben“ war am 8.9.auch ein Gespräch mit susanne Schädlich zu hören.
Ist die Welt nicht mehr zu retten?
Das Problem des Ostens ist die erfolgreiche Ausrottung der Selbständigen – also des Mittelstandes – durch das System der organisierten Verantwortungslosigkeit, vulgo Sozialismus. Der Westen zieht gerade nach. Nachzulesen ist darüber einiges bei Rudolf Bahro „Die Alternative“ (1977) und in „Logik der Rettung“ (1987).
Dazu habe ich 2007 in SWR 2 „Wissen“ publiziert
Aktuell nach wie vor in den Zeiten unabsehbarer Krisen:
„Der menschliche Kosmos“
An den Hebeln
Sie drehen an den Schrauben
Und halten der Reden viel
Geld ist, woran sie glauben
Und Machterhalt das Ziel.
Ihr Blick geht in die Weite
Bis fast an den Tellerrand
Sie stehen dir zur Seite
In Stürmen, Flut und Brand.
Sie halten ihre Hände
Fest auf dem Portemonnaie
´s ist deins! Bist du am Ende
Dann rührt sie tief dein Weh.
Sie lutschen viele Wörter
Schön rund und glatt und hohl
Sie schmieden aus Phrasen Schwerter
Nur zu der Menschen Wohl.
Und wenn die Schwerter töten
Dann können sie nicht dafür
Du solltest für sie beten
Da draußen vor ihrer Tür.
Du hast ja nichts zu verlieren
Sie drückt die Führungslast.
Wieso lässt du sie spüren
Dass du kein Mitleid hast?