
vorm frühlingslechzenden Gezweig
Es sind die leisen Laute, die mich bannen
Ein unbezahlbar unbezahltes Lied
In fremder Sprache, nicht für mich bestimmt
Voll Inbrunst – weiß noch einer, was das ist?
Und nicht im Film, nicht mikrofonverstärkt
Nicht lichtumkränzt, nicht öffentlich beklatscht!
Es rührt ein Namenloser mir das Herz
So tief wie’s keine Macht der Welt vermöchte.
Er singt dem Schnee das letzte Lebewohl.
Er singt Triumph der Nacht, dem Frost, dem Tod.
Er singt die Liebe und ist liebeskrank
Und schreit sein winzigkleines warmes Leben
Mit aller Kraft in wintergraue Welten.
Und er beschämt mich tief
Den kohle-, stein- und stahlbewehrten Riesen.
Ich steh vorm frühlingslechzenden Gezweig
Und kann vom Federbalg den Blick nicht lassen
Wie er all Lust und Leid aus voller Kehle
So zu Musik macht, wie’s sonst keiner tut.
Wunderschön! Berührend! So leise und feinsinnig, als wärs aus einer anderen Zeit.
Gratuliere!
Walter
Das Lob und mein Dank gebühren dem kleinen großen Sänger und seinesgleichen: meinen Therapeuthen. 🙂
Chapeau. Ja, diesmal ein wirklich zartes, wohlklingendes, und vor allem auch schönes Gedicht, das sogar in mir nachklingt, wo uns der Schnee doch nur so selten besucht, und die Mandelblüte bereits im Januar war. Man könnte sich fast wieder mal einen richtigen Winter wünschen. Und glücklich muss sein, wer solche Therapeut(!)en hat.
In so einem Augenblick ist alles richtig, ist alles in einem.